in: Fränkische Nachrichten, 23. März 2008

Schwache Quote bei der Windkraft – nur Berlin steht noch schlechter da

 

Baden-Württemberg ist wirklich Spitze. Wie können wir unseren Kommunal- und Landespolitikern dankbar sein, dass sie die Landschaft nicht mit Windrädern verschandeln – höchstens mit nur ein bisschen höheren Überlandleitungen, mit Handy-Masten und Funktürmen. Menschenschutz geht eben vor Umweltschutz.

Wenn sie sich da mal nicht geschnitten haben. Angesichts der galoppierenden, alles mit sich reißenden Klimaveränderungen müssen wir uns grundlegend umorientieren. Und zwar schnell! Die Ökobilanzen aller erneuerbaren Energien gehören verglichen und in ein klimazuträgliches System gebracht. Die Biomassenutzung, vom Land hoch gelobt und gefördert, schneidet schlechter als bisher angenommen ab, betrachtet man den Energiepfad vom Säen zur Ernte, zum Verbrennen bzw. Vergären bis zum Ausbringen der Reststoffe. Wird dann die bei dem Prozess massenhaft entstehende Wärme ungenutzt in die Luft gelassen (Beispiele Buchen-Sansenhecken und Obrigheim), ist widersinnigerweise der Ofen ganz aus. Dennoch ist unbestritten, dass wir sie brauchen. Aber effizient!

Unschlagbar hingegen ist die Windkraft. Sie bringt keinen Landverbrauch mit sich, nur minimalste Versiegelung. Ein Windrad holt in weniger als einem Jahr den Energiebedarf wieder herein, der für seine Herstellung gebraucht wurde. Und das Beste: Der Rohstoff „Wind“ ist kostenlos zu haben, erneuert sich von alleine und emittiert keine Schadstoffe. Die 19 Windräder, die derzeit im Neckar-Odenwald-Kreis arbeiten, erbringen 3,7% des hiesigen Stromverbrauchs für Privathaushalte, Kommunen und Betriebe. Der bundesweite Anteil des Windstroms war in 2007 doppelt so hoch, nämlich 7,3%. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! Er möge der Erkenntnis eine neue Richtung geben. Denn: Menschenschutz IST Umweltschutz!

Christine Denz, Mosbach

 

S.U.N. e. V.

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