Pressemitteilung,  16. 3. 2009

Ein Altbau wird zum „Sonnenhaus“ - SUN-Vortrag über realisierte Projekte

Sonnenkollektoren und Wärmespeicherung standen im Mittelpunkt des vierten und letzten Vortrags der SUN-Veranstaltungsreihe „Energieeffizienz und erneuerbare Energien“, dieses Mal im Dorfgemeinschaftshaus in Trienz. S.U.N.-Vorsitzende Christine Denz sprach in ihrer Begrüßung darüber, dass sich seit der Vereinsgründung 1997 die globalen Gewichte deutlich in Richtung drohendes Klimachaos verschoben hätten. Die Erneuerbaren Energien könnten längst nicht alles richten. Höchste Priorität auch beim Bauen und Sanieren hätten Einsparungen und Energieeffizienz. Sie dankte Herrn Bürgermeister Wittmann für die gute Zusammenarbeit, wofür er sich prompt revanchierte. Anton Fleischmann, Vertreter für Biomasseanlagen, referierte kenntnisreich und praxisnah über „Das Sonnenhaus – Solarwärmenutzung von 60 – 100% des Heizenergiebedarfs“.

Heizung und Duschen und Waschmaschine fordern derzeit noch ca. ein Drittel vom fossilen Energiebedarf. Das kann ein Sonnenhaus ändern. Es zeichnet sich durch eine sehr gute Wärmedämmung, große nach Süden geneigte Fenster als Wärmefänger, einen großzügig dimensionierten Sonnenkollektor und einen großen Pufferspeicher aus. Niedertemperatur Heizsysteme mit 30 bis 40 Grad Vorlauftemperatur eignen sich besonders gut für Solarthermie. Im Winter wird der Speicher bei Bedarf mit Holz nachgeheizt. In der Regel reichen vier bis sieben Ster Holz pro Jahr für ein Einfamilienhaus. Auch Altbauten wie beispielsweise das Haus des Referenten und seiner Familie können sich zum Sonnenhaus verwandeln; weitere Informationen dazu unter www.sonnenhaus-institut.de. Seit 2008 gibt es mehr Geld vom Staat für Solarkollektoren und Biomassekessel in Verbindung mit gut gedämmten Häusern. Die Regelungen sind unter www.bafa.de und www.kfw.de zu finden. 

Der Referent berichtete von Europas erstem 100%igen Mehrfamilien-Sonnenhaus mit 276 qm Kollektorfläche, das der Schweizer Solarpionier Josef Jenni  2007 errichtete. Acht Wohnungen auf 900 qm wurden um das Herzstück, den Pufferspeicher, gebaut. Dieser ist 17 Meter hoch und hat bei einem Durchmesser von 4 Metern einen Inhalt von 205.000 Litern, reicht vom Keller bis ins Dach. Die Bewohner können heizen und duschen, ohne dafür auch nur einen Cent auszugeben. Anton Fleischmann schloss: „Sonnenhäuser sind ein Symbol für eine weitgehend unabhängige Energieversorgung.“

Christine Denz, Mosbach

 

 

 

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