Pressemitteilung, 30. Juli 2007

Photovoltaik – Strom von der Sonne

Gut besuchte Informationsveranstaltung im Schefflenztal

 

Über großes Interesse am Thema Photovoltaik (PV) konnten sich die einladenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen BUND Neckar-Odenwald, NABU Schefflenz- und Seckachtal sowie der Verein S.U.N. Solarenergie und umweltfreundliche Energienutzung Neckar-Odenwald freuen. Sie hatten die Informationsveranstaltung in Unterschefflenz initiiert, weil sie überzeugt sind, dass es weiterhin interessant ist, PV-Anlagen zu installieren; zum einen aus Klima- und Umweltschutzgründen, zum andern, weil es auch in finanzieller Hinsicht eine lohnende Sache ist.

Zu Beginn stellte Christine Denz, Vorsitzende von S.U.N., die Situation der Erneuerbaren Energien im NOK vor. Seit mehr als 10 Jahren gebe es hier Vereine, die den Bau von Windkraft- und Solaranlagen vorantrieben. Inzwischen werde allein mit der Windkraft so viel Strom erzeugt, wie ca. 30.000 Personen verbrauchen. In den letzten Jahren sei als Folge der politischen Erwünschtheit der Anteil des aus Biomasse umgewandelten Stroms kräftig gestiegen und habe die Windkraft überholt. Derzeit steuerten im NOK die Erneuerbaren Energien 11 bis 12 Prozent für den Bedarf der privaten und öffentlichen Haushalte, Betriebe und Institutionen zur Verfügung. Eine wichtige Rolle in der Zukunft spielten die effiziente Energienutzung und der bewusste Umgang mit elektrischen Geräten.

Christine Denz berichtete auch, dass S.U.N. eine Studie in Auftrag gegeben hat, die zu dem Ergebnis kam, dass etwa 8 % der Dächer im NOK für PV-Anlagen geeignet seien. Wenn man alle Dächer belegt,  könnte man mehr als 60 % des derzeitigen privaten Stromverbrauchs selber erzeugen. Im Landkreis wurden auf Initiative von S.U.N. hin bereits 20 Solarstrom-Gemeinschaftsanlagen auf öffentlichen Dächern installiert. Beispiele sind die Berufsakademie Mosbach und das Feuerwehrgerätehaus in Neckarzimmern.

Den Hauptteil der Veranstaltung bestritt Erhard Renz vom Solarverein Bensheim. Er selbst habe bereits seit einigen Jahren eine PV-Anlage auf seinem Hausdach. Zudem organisierte er mit seinem Verein, z. T. auch in Zusammenarbeit mit S.U.N., mehrere Gemeinschaftsanlagen, an denen sich eine Reihe von Investoren beteiligten. Das Erneuerbare Energien Gesetz biete die Grundlage, um PV-Anlagen wirtschaftlich betreiben zu können, da der erzeugte Strom zu festgelegten Preisen vom jeweiligen Netzbetreiber abgenommen werden muss.

Erhard Renz erläuterte die Funktionsweise von PV-Anlagen und wies auf die Punkte hin, die zu beachten seien. Mit Bildern und Grafiken machte er die technischen, finanziellen und logistischen Aspekte anschaulich. Aus dem Publikum wurden eine Reihe von Fragen gestellt, die erkennen ließen, dass sich viele bereits mit der Sache beschäftigt hatten. Wichtige Themen waren die Auswahl der Module, die Kosten, die Ausrichtung des Daches, die zu erwartende Leistung und damit die Erträge sowie die Absicherung bei Schäden.

Erhard Renz ging auf die unterschiedlichen Arten von Modulen ein und empfahl, dabei nicht nur auf den Preis zu achten, sondern eher auf den Hersteller. Wichtig sei vor allem, einen kompetenten und vertrauenswürdigen Handwerksbetrieb, möglichst aus demselben Ort oder der Region, auszuwählen und sich mit diesem über die technischen Bestandteile der Anlage zu beraten. Da die Leistung der Module genormt sei, ließen sich die Kosten pro KWpeak (Spitzenleistung in Kilowatt) vergleichen. Sie liegen laut Renz zur Zeit bei etwa 4.300 € netto. Die Entwicklung am Markt sei jedoch sehr dynamisch. Zur Dachausrichtung hatte er eine Grafik mitgebracht, in der abgelesen werden konnte, welche Leistung in Abhängigkeit von Dachneigung und -ausrichtung zu erwarten ist. Positiv wahrgenommen wurde, dass die Leistung einer PV-Anlage auch bei West-Ausrichtung und einer Dachneigung von 30° noch bei etwa 90 % liegt. Um die Leistung zu überprüfen, empfahl Erhard Renz, den monatlichen Ertrag mit im Internet veröffentlichten Werten zu vergleichen. Unter www.sfv.de seien die Durchschnittswerte pro KWpeak und Region, d. h. nach Postleitzahlen, zu finden. Wichtig sei, innerhalb des ersten halben Jahres eventuelle Installationsfehler festzustellen, da sie noch in die Gewährleistung fielen. Bei den Modulen werde eine Lebenserwartung von 35 Jahren angesetzt, wobei die Hersteller eine Garantie über bis zu 25 Jahren abgäben. Bei sehr großen Anlagen sei ggf. eine Versicherung gegen Schäden sinnvoll.

Die Fragen nach den steuerlichen Gegebenheiten konnte Erhard Renz dahingehend beantworten, dass eine Gewerbeanmeldung nicht notwendig sei, dass aber Abschreibung und Umsatzsteuer mit dem Finanzamt zu klären seien. Zum Schluss gaben die Veranstalter der Hoffnung Ausdruck, dass bald auf weiteren Dächern im Schefflenz- und Seckachtal Photovoltaik-Anlagen zu sehen sein werden.

 

 

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