Neues Projekt SUN 11 auf der Berufsakademie Mosbach vorgestellt

Verein S.U.N. will Lehre und Wirtschaft unterstützen - Schrauben von Würth

Auf dem Dach des Erweiterungsbaues der Berufsakademie Mosbach (BA), der ehemaligen Lohrtalschule, soll eine moderne Photovoltaikanlage gebaut werden - zum Nutzen der privaten Investoren, aber auch der Lehre in der Fachschule. Das Projekt trägt den Namen „SUN 11“, ist die elfte Solarstrom-Gemeinschaftsanlage, die der Neckar-Odenwälder Verein SUN im Landkreis errichtet, und soll rund 300 qm Fläche abdecken. Die Spitzenleistung wird bei 30 KWp liegen, das Investitionsvolumen wird auf 165.000 Euro geschätzt. Bei der ersten Informationsveranstaltung in Mosbach fanden sich zahlreiche Interessierte ein. Davor fand eine Vor-Ort-Besichtigung statt. Christine Denz aus Mosbach, Vorsitzende von S.U.N. e.V.; und Armin Hambrecht von SolarArt aus Lauda-Königshofen erläuterten das Projekt.

Wie bei den bisherigen „SUN“-Anlagen werden nun kleine und größere Investoren gesucht, die Anteile erwerben. Die Käufer werden Kleingewerbebetriebe, schließen Dachnutzungsverträge mit dem Besitzer, also dem Staatlichen Hochbauamt, ab und unterzeichnen einen Stromlieferungsvertrag mit den Stadtwerken Mosbach. In deren Netz wird der Sonnenstrom eingespeist. Außerdem zahlen die Stadtwerke jedem Investor einen Zuschuss in Höhe von 250 Euro. Beteiligt ist auch jeweils ein hiesiger Handwerksbetrieb, gemäß der Philosophie von S.U.N.. „Wir wollen so die Region stärken, die Umwelt schützen und auch noch das Geld hier arbeiten lassen,“ so Christine Denz.

Lukrativ wird die Photovoltaikanlage besonders durch das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das für Anlagen, die 2004 ans Netz gehen, eine hohe Vergütung von 57,4 ct/kWh garantiert - dies gleichbleibend für die nächsten 20 Jahre. Diese Förderung, so erläuterte Armin Hambrecht, belastet nicht den Bundeshaushalt, sondern wird von den Stromkunden durch einen Aufschlag von etwa einem Euro pro Monat und Haushalt finanziert. Alle Elemente von SUN 11 sollen aus deutscher Produktion stammen und komplett recycelbar sein.

In jeder Hinsicht interessant ist das Projekt auch für die Berufsakademie. Die Einrichtung selbst kann nicht als Investor auftreten, ihre Mitarbeiter aber sehr wohl. Vor allem eröffnen sich für die Studenten mit Schwerpunkt Technik „hervorragende Möglichkeiten, am konkreten Objekt zu lernen“, so der stellvertretende BA-Direktor Prof. Reinhold Geilsdörfer. Indem Module von verschiedenen Herstellern verwendet werden, wird SUN 11 zugleich zur Versuchsanlage: Studenten vergleichen die Stromproduktion und die Wirkungsweise. Damit sind konkrete Bezüge zum Studienfach Technik oder auch für den Studienbereich Bauwirtschaft gegeben. Nicht zuletzt, so Prof.Geilsdörfer, könne die BA durch die Realisierung der Anlage einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit leisten. Damit könne man „durch konkretes Handeln jungen Menschen ein Vorbild sein.“ dies nicht nur im Interesse der Ökologie: „Es geht auch um den Erhalt des Wirtschaftsstandortes Deutschland.“

Der Nutzungsvertrag liegt derzeit noch beim Staatlichen Liegenschaftsamt Mannheim zur Prüfung. Die ersten Interessenten für „SUN 11“ stehen nach den Worten von Dipl.-Ing. Hambrecht bereits „in der Warteschlange“. Potente Partner hat das Projekt auch: Die Solarstrom AG Freiburg und die Meteomedia AG von „Wetterfrosch“ Jörg Kachelmann. Die Schrauben kommen von der Firma Würth. Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter solarart.de, sun-ev.de und der Telefonnummer 06261/35154 (Christine Denz).

Home

Impressum