Pressemitteilung, 9. März 2008

„Mudau hat keine Öl- und auch keine Gasquelle….“

Der „Sonnenflüsterer“ Erhard Renz in Mudau zum solaren Potenzial

 

„Strom von der Sonne“ ist erheblich mehr als Technik. Dies führte Erhard Renz, nicht ohne Grund auch „Sonnenflüsterer“ genannt, in kurzweiliger Form bei seinem Mudauer Vortrag vor. Bei der Veranstaltungsreihe „Mudau 2008 – voller Energie“ arbeiten die Gemeinde und der Solar- und Wegsparverein S.U.N. e.V. zusammen. Bürgermeister Dr. Rippberger freute sich über das wiederum halbe Hundert an Zuhörern. Anfangs stellte die S.U.N.-Vorsitzende Christine Denz den Stand der realisierten Ökostromproduktion im Landkreis vor. Die Privathaushalte könnten mittlerweile rein rechnerisch ihren Stromverbrauch nahezu aus NOK-Quellen decken. Sie zeigte auf, dass aber noch maximale Anstrengungen notwendig seien zu einer 100%igen Versorgung auch der Betriebe und Kommunen; ebenso, was für alle Gruppierungen in Bezug auf die Wärme und den Verkehr zukommt. Am wichtigsten und preiswertesten seien die „Energiequellen Einsparung und Effizienz“.

Erhard Renz von MetropolSolar Rhein-Neckar e.V., ein Ökologe der ersten Stunde, zeigte an vielen Beispielen die unerschöpflichen Potenziale der Sonne und die von ihr abhängigen Energieträger Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie auf. Nur ein Bruchteil der solaren Energie reicht aus für einen 100%igen Energiemix. Am Beispiel von Mudau plädierte er für Weitblick. „Mudau hat keine Öl- oder Gasquelle, auch keine Kohlegrube oder Uranvorkommen.“ Als Alternative bleiben die Erneuerbaren Energien. Damit bestehe andererseits aber keine Gefahr für die Gemeinde wie beispielsweise für die brandenburgischen Dörfer Kerkwitz, Atterwasch und Grabko, die nach den Plänen von Vattenfall als Folge des Braunkohleabbaus demnächst dem Erdboden gleichgemacht werden.

Renz, gelernter Betriebswirt, machte die Rechnung auf: Alleine von 2002 bis 2006 hätten sich für die Bundesrepublik die Kosten für Energie-Importe auf rund 75 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Für jede Privatperson vom Kind bis zum Greis seien das durchschnittlich 1.000 Euro jährlich; angesichts des andauernden Höhenflugs des Ölpreises seien es heute noch erheblich mehr. Bei einer regionalen Energieumwandlung bleiben rund Dreiviertel der Gewinne im Land und fließen in den regionalen Wirtschaftskreislauf. Denn Erneuerbare Energien werden dezentral gewonnen und genutzt. Für Einsparungen an und in Häusern sorgten hiesige Handwerksbetriebe, die damit Arbeitsplätze sichern und neue schaffen können.

Mit seiner abschließenden Aussage „Die Photovoltaik ist die Königin“ verblüffte er die Zuhörer; denn anders als diese vermuteten, kehrte er die sinnvolle Reihenfolge von ökologischen Maßnahmen um. Erst wenn das Haus warm eingepackt sei und damit Energie in großem Stil eingespart werde, sei es Zeit für die Krönung mit der Photovoltaik. Genau dieses Vorgehen ist das Thema beim nächsten Vortrag am 11. März, 20 Uhr, im Rathaussaal Mudau. Der bafa-Energieberater Ekkehard Völlmer aus Mosbach spricht zum Thema „Energieberatung – der erste Schritt zum effektiven Sanieren“. An diesem Abend wird auch der 19minütige Film „Erneuerbare Energien – Neckar-Odenwald-Kreis 2008“ gezeigt.

Christine Denz,

 

S.U.N. e. V.

Home

Impressum