Pressemitteilung, Mai 2005

„Holzheizungen plus Solar auch ökonomisch interessant“

S.U.N.-Vortrag über angewandte erneuerbare Energien und Klimaschutz

Ein warmes Haus und heißes Wasser haben und dabei dem Ölpreis ein Schnippchen schlagen – wie geht das? Indem man klugerweise die erneuerbaren Energien in Form von Holz und Sonne nutzt! Darum ging es bei dem stark nachgefragten Vortrag „Heizen mit Holz und mit der Sonne“ in Mosbach, für den S.U.N.e.V. den Heizungsbauer Mike Steiger aus Bad Rappenau als kundigen Referenten gewonnen hatte. S.U.N.e.V. versteht sich als „Klimaschutz-Katalysator für zukunftsbewusste VerbraucherInnen und ökologisch arbeitende Betriebe“, erläuterte die Vereinsvorsitzende Christine Denz, Mosbach. In der aktuellen Veranstaltungsreihe werden Heizungsalternativen zu Öl und Gas vorgestellt. Der nächste Vortrag, ebenfalls mit Vor-Ort-Besichtigung, dreht sich um die Nutzung der Erdwärme. Weitere Informationen unter sun-ev.de.

Das Prinzip von „Holz + Sonne“: Holzheizungen kann man mit Sonnenkollektoren kombinieren, die das kostenlos von der Sonne erwärmte Wasser in den Pufferspeicher „liefern“. Von dort aus heizt es oder dient als Brauchwasser. Rund 60% des Warmwassers können durch Kollektoren zur Verfügung gestellt werden. Brennmaterial kann Stückholz, können auch Pellets oder Holzhackschnitzel sein. Die modernen Holzheizungsanlagen seien technisch ausgereift, so Mike Steiger. Österreich sei bei den Pellets führend in Europa. Die Technik komme aus dem waldreichen Kanada. Dort blicke man auf über 20jährige Erfahrungen zurück. Bedeutsam für den Klimaschutz sei, dass Holz ein CO2-neutraler nachwachsender Rohstoff sei. CO2-neutral bedeute, dass Holz in seiner Lebenszeit sich ebenso viel CO2 „einverleibe“ wie es bei seiner Verbrennung von sich gebe. Holz sei Energie aus der Region. Es schaffe und sichere Arbeitsplätze. Die Wertschöpfung bleibe dadurch im Lande.

Für das teilsolare Heizen gleichermaßen nutzbar sind die mittlerweile „klassischen“ Röhren- bzw. Flachkollektoren, wobei die Röhrenkollektoren zwar teurer, andererseits aber effektiver seien. Mike Steiger stellt das neue Solar-System „Aqua“ vor, das ausschließlich mit Wasser betrieben werde. Mit seinem doppelwandigen Glas funktioniert es nach dem „Thermoskannen“-Prinzip. Das Dach müsse nicht zwingend nach Süden ausgerichtet sein; eine Ost-West-Ausrichtung bringe 15 – 20% weniger Ertrag. Aus dem Programm „Wärme von der Sonne“ gibt es für jeden angefangenen Quadratmeter Kollektorfläche einen Zuschuss von 110 Euro. Herstellerneutrale Infos dazu gibt es unter www.solarfoerderung.de.

„Auch ökonomisch interessant werden Holzheizungen durch den hohen Ölpreis“, so der Referent. Während der Öl- und der daran gekoppelte Gaspreis ständig im Steigen begriffen sei, sei der Pellets-Preis seit Jahren gleich geblieben. Der Heizwert von 1 Liter Erdöl entspricht dem von 2 kg Pellets. 2 kg kosten 0,32 Euro incl.Mehrwertsteuer. Beim Preis verhält es sich also genau umgekehrt, d. h. Pellets sind halb so teuer wie Öl. Die Investitionskosten für eine Pelletsheizung einschließlich der meist notwendigen Kaminsanierung haben sich in nur 5 bis 8 Jahren amortisiert. Bei dieser Rechnung sind berücksichtigt: die staatlichen Zuschüsse, der KfW-Kredit und der preiswertere Brennstoff, auf dem heutigen Niveau gerechnet. Gerade der Biomasse-Bereich wird staatlicherseits sehr begünstigt ebenso wie die Gewinnung von Sonnenwärme. Die KfW zahlt Zuschüsse von 1500 bis 1700 Euro. Mit dem CO2-Minderungsprogramm gibt die KfW darüber hinaus für verschiedene Maßnahmepakete bis zu 50.000 Euro; dies zu einem sagenhaften Zins von 1,7%, fest über 10 Jahre (www.kfw.de). Empfehlenswert ist das Einschalten eines zertifizierten Energieberaters (www.energieberatung.de), mit dessen Hilfe alle Maßnahmen sinnvoll in die richtige Abfolge gebracht werden, der auch über die Fördermöglichkeiten Bescheid weiß.

 

 

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