Fränkische Nachrichten, 25. Oktober 2007

Sparsame Leuchtstofflampen ersetzen Neonröhren

Erneuerbare Energien im Alltag: Mosbacher Integrationsfirma ISO auf dem Weg zu einem nachhaltigen Betrieb

Die Idee ist nachhaltig, die Technik ausgereift, die Ersparnis halbiert die Betriebskosten. Die Integrationsfirma ISO gGmbH in Mosbach tauscht derzeit ihre Neonröhren aus gegen sparsame umweltfreundliche Leuchtstofflampen. Dieses ist nicht der erste, sondern noch ein weiterer Schritt auf dem klug durchdachten Weg zum umweltfreundlichen Betrieb. Hier werden entgegen landläufiger Meinung die Investitionen schnell wieder hereingeholt bzw. bleiben die Kosten unverändert, wie z. B. beim Ökostrombezug oder für die umweltverträglichen Büromaterialien. Die ISO-Geschäftsführerin Barbara Klein, nennt die Beweggründe: „Unter dem Motto ‚Klimawandel braucht Sinneswandel’ setzen wir ganz konkrete Maßnahmen zum behutsameren Umgang mit den Ressourcen Strom, Wärme und Wasser um. Wir nehmen dabei bewusst unsere Mitarbeiter/innen mit auf den Weg, in der Hoffnung, dass es auch Auswirkungen bei ihnen zu Hause hat.“ Das 1997 gegründete sozialwirtschaftliche Unternehmen im kirchlichen bzw. Diakonischen Besitz beschäftigt aktuell 57 Mitarbeiter/innen. Sie führen Verpackungs- und Montagearbeiten aus und konfektionieren Kabel. Die Aufträge stammen von Betrieben aus der Region.

Wie kam es zum Lichtwechsel? Ganz einfach, ein Vertreter klingelte an der Firmentür und stellte die Novität vor, die genau in das Betriebskonzept passt. Internet-Recherchen von Barbara Klein und Nachfragen beim „Grünen Gockel“, dem kirchlichen Umwelt-Management, bestätigten seine Aussagen. Die meisten energieeffizienten Röhren sind ca. 5 cm kürzer als die konventionellen Neonlampen, was bisher einen kompletten Abriss der Installation nach sich zog.. Um dieses vermeiden zu können, entwickelte die junge Firma Revolux zur „Überbrückung“ einen Adapter, wofür sie 2005 mit dem Rudolf-Eberle-Preis ausgezeichnet wurde. In der ISO gGmbH werden momentan die konventionellen Leuchten durch energiesparenden EVG-Leuchten ersetzt. Das Gehäuse an der Decke bleibt unangetastet. Ausgetauscht werden nur die Starter, ersetzt werden die bisher verwendeten Röhren durch die besonders effizienten schmaleren Leuchtstofflampen (sog. T5-Lampen). Zusätzlich erhöht wird die Lichtausbeute durch eine Reflektorenblende. Die Montage kann man selber vornehmen.  Die Mitarbeiter berichten von einem angenehmen flimmerfreien tageslichtähnlichen Sehen. Die Röhren benötigen annähernd die Hälfte des Stroms, so dass sich die Umrüstung nach etwas mehr als zwei Jahren amortisiert hat – ab dann wird echt gespart! Wer sich vor Ort einen Eindruck über die neue Lichtanlage verschaffen will kann gerne in der ISO gGmbH im Industriegebiet Mosbach vorbeischauen.

Die ganze Firma ISO ist gesamt-nachhaltig. Seit dem 1.Januar 2007 liefern die Stadtwerke Mosbach 100% Ökostrom. Die zertifizierten Büromaterialien bezieht man bei einer Öko-Firma. Wärme für eine der drei Hallen kommt vom Kompressor, der Druckluft und als Nebenprodukt Hitze erzeugt. Eine Abluftanlage leitet im Sommer die warme Luft nach draußen. Im Winter heizt sie die Halle. Die meisten Beschäftigten haben ein Job-Ticket, das der Betrieb bezuschusst. Nicht nur die Chefin fährt mit dem Rad zur Arbeit, wobei sie so manche Gefahrenstelle auf den Mosbacher Straßen entdeckt. Touren mit weniger Ware bringt ein Kleintransporter zu den Kunden, während Großaufträge dem LKW vorbehalten sind. Am Boiler wurde die Temperatur so reduziert, das sie zum Hände Waschen gut ausreicht. Gemerkt habe niemand etwas, so Barbara Klein. Die engagierte Geschäftsführerin durchdenkt alle Bereiche konsequent in puncto Energieeinsparung und Effizienz. Als nächstes stehen Bewegungsmelder in der Teeküche und im Toilettenbereich auf der Liste.

Zurück zur Beleuchtung! Eine solche Umrüstung ist schnell machbar und ökonomisch und ökologisch hervorragend für Betriebe jeder Art, für Schulen und Verwaltungsgebäude. Auf der KlimaMesse, die vom 9. bis 11. November 2007 wieder in der Sport- und Festhalle Aglasterhausen stattfindet, referiert Holger Rübsam, Kappel-Grafenhausen, über diese Neuerung. Am Samstag, den 10. November, 11.45 Uhr heißt es: „Kosten- und CO2-Einsparmöglichkeiten bei gewerblichen und industriellen Lichtanlagen“.

Christine Denz

 

 

S.U.N. e. V.

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