Solarstromanlagen: Es lohnt sich immer noch

Trotz geringerer Einspeisevergütung sind Investitionen in  Photovoltaikanlagen „hochrentabel“ – Finanzdienstleister und Solarstromaktive in einem Boot

 

 

Bericht und Foto von Ulla Brinkmann

Wenn’s ums Geld geht – Sparkasse. So lautete einst ein Werbeslogan der öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute. Wenn’s ums Geld geht, so die Befürchtung nach der Minderung der Einspeisevergütung für Solarstrom ab 2011, hört die Liebe der Sonnenenergieverfechter für Investitionen auf. Dass dem nicht so sein wird, wollen der Mosbacher Solar- und Energiesparverein S.U.N und die Sparkasse Neckartal-Odenwald klar machen und luden zu einem Informationsabend mit dem „Sonnenflüsterer“ Erhard Renz. Das Interesse war so groß, die zur vorhandenen Stuhlzahl von 60 noch etliche Sitzgelegenheiten herbeigeschafft werden mussten.

Das freute natürlich Christine Denz, Vorsitzende von S.U.N. e.V., der wichtig ist, dass die Regionalbanken bei der Sache mitziehen. Die Sache, der die vierteilige Vortragsreihe auslöst, ist das Bestreben, „Ideen an die Bevölkerung ’ranzubringen’, die erneuerbare Energien, Energieeffizienz und -einsparung sowie Klimaschutz voranbringen“ (Denz). Mit der Auftaktveranstaltung wolle man der Verunsicherung entgegenwirken, die herrsche, seit der Bundestag beschlossen habe, die Solarförderung um 13 Prozent zu senken (Solar-Degression). Was das bedeutet, weiß kaum einer besser als der Bürstadter Solarstromexperte Erhard Renz, der in seinem hessischen Heimatort das – nach eigenen Angaben - größte Photovoltaikdach (PV) der Welt betreibt.

Es darf laut gesagt werden, auch von einem Sonnenflüsterer: „Es lohnt sich immer noch“ stellte Renz gleich zu Beginn seiner verständlichen und praxisnahen Ausführungen fest, „es lohnt sich – in finanzieller wie in umweltschützerischer Hinsicht.“ Für die Solarstromeinsteiger hatte er gleich mal ein paar nützliche Internet-Adressen parat wie etwa das Solarkataster, das für jede Dachfläche im Aktionsgebiet Neckar-Odenwald-Tauber das solare Energiepotenzial berechnet (www.leader-neckar-odenwald-tauber.de). „Das sind Hilfsmittel für Unerfahrene, die aber Appetit machen“, so Renz, der dennoch den Ratschlag gab, individuelle Energieberatungen vor Ort in Anspruch zu nehmen. Mit dem Hinweis auf die Website des Solarenergie-Fördervereins Deutschland (www.sfv.de) näherte er sich dem Kernthema des Abends an, nämlich der Frage: Was bringt’s? Der SFV liste regionale Ertragsübersichten von PV-Anlagen auf, erläuterte Renz.

Ganz konkret wurde der Kämpfer für alternative Energiekonzepte, der Finanzexempel nicht scheut, hat er sein Geld doch lange im Rechnungswesen der Daimler AG verdient, mit der Gegenüberstellung von Kosten und Erträgen der PV-Anlagen vor und nach der Solardegression. Und siehe da: Wer noch in diesem Jahr eine Solarstromanlage montiert (und dafür 33 Cent je Kilowattstunde 20 Jahre lang vergütet bekommt), hat seinen Invest nach zehn Jahren zurück, wer dies ab 2011 tut (ab dann gibt’s für die kWh knapp 29 Cent, unverändert 20 Jahre lang!) hat nach elf Jahren die Kosten wieder drin. Die Panik, die derzeit herrscht, kann Renz nicht verstehen und er rät zur Besonnenheit: „Rennen Sie nicht morgen los, um noch diesem Jahr eine Anlage aufs Dach zu kriegen.“

Renz’ Urteil „Solarstrom ist wettbewerbsfähig“ und lohne den Invest, schloss sich  Martin Engler an, der die Sparkassen-Abteilung Immobilien leitet und genau zu dieser Thematik berät. Hochrentabel seien die PV-Anlagen immer noch, weshalb er sie empfehle und die Dienste seiner Bank zur Finanzierung dazu. Christine Denz blieb der abschließende Ansporn: „Ran ans Dach! Lassen Sie die Sonne für sich arbeiten.“

 

 

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