Die Energie der Sonne nutzen

Zwei Solarstrom-Gemeinschaftsanlagen in Betrieb genommen

Neckar-Odenwald-Kreis. Als erste ihrer Art im Neckar-Odenwald-Kreis wurden am Samstag die beiden Solarstrom-Gemeinschaftsanlagen "SUN 1" und "SUN 2" offiziell in Betrieb genommen. Im Neckarelzer Auguste-Pattberg-Bildungszentrum, auf dessen Dach eine der beiden Anlagen installiert ist, hatten sich zahlreiche Gäste und Betreiber eingefunden, um den "Hebel" zum Start dieser Anlage umzulegen.

Wie die Vorsitzende des Vereins "SUN" (Solarenergie- und umweltfreundliche Energienutzung NOK), Christine Denz, betonte, ernten die Anlagen auf dem Technischen Rathaus in Mosbach und dem Bildungszentrum in Neckarelz von der Sonne pro Jahr rund 40 000 Kilowattstunden sauberen Strom, der die Umwelt nicht belaste. 19 Privatpersonen, unterstützt von den Stadtwerken, dem Technischen Rathaus der Stadt Mosbach, dem Verein "SUN" und dem Bildungszentrum, hatten insgesamt 350 000 Euro investiert und könnten nach Aussage der Vorsitzenden mehr als 20 Jahre mit einer sicheren Rendite rechnen.

Zusammen mit der Firma "SolarArt" und der Elektrofirma "Peres" habe der Verein, der sich den praktischen Klimaschutz auf seine Fahnen geschrieben hat, dieses Gesamtprojekt ausgearbeitet und zur Funktionsreife geführt.

Noch in diesem Jahr will man mit "SUN 3" in Neckarzimmern und "SUN 4" in Hüffenhardt weitere Solaranlagen in Betrieb nehmen und als nächstes Informationsprojekt die Klima-Messe in Aglasterhausen mitgestalten. In den Ausführungen des Leiters des Technischen Rathauses Mosbach, Markus Schaffrath, und Armin Hambrecht von "SolarArt" aus Königshofen, wurden die regionalen Nutzungsmöglichkeiten solcher Solaranlagen erläutert und vor allem auch der Umweltnutzen hervorgehoben.

Schulleiter Haas vom Auguste-Pattberg-Gymnasium sagte, dass es nicht von ungefähr komme, dass man auf dem Dach der Schule diese Großanlage installieren konnte. Eine rührige Schülermitverwaltung habe sich seit längerem mit dem Gedanken des Umweltschutzes beschäftigt, ein Umweltressort gegründet und seither zahlreiche Energiesparmaßnahmen durchgeführt. Auf Grund eines Entgegenkommens und als "Belohnung" vergütet die Stadt Mosbach der Schülermitverwaltung 25 Prozent des eingesparten Kapitals, was immerhin rund 2000 Euro pro Jahr in deren Kasse fließen lässt.

Dass dieses Geld wieder sinnvoll angelegt wird, zeige die Tatsache, dass die Schülermitverwaltung der Schule als Eigner eines Solarmoduls praktischen Umwelt- und Klimaschutz demonstriere.

Für den Skeptiker und Energielaien dokumentiert eine digitale Anzeigentafel im Eingangsbereich der Schule den aktuellen Stand der durch die Sonne erwirtschafteten Kilowatt und die dadurch verhinderten CO2-Belastungen für die Umwelt.

© Fränkische Nachrichten – 26.02.2002

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